Wie Sie eine Stoffwechselentgleisung vermeiden

Infekte, Erkältung, Grippe und Fieber beeinflussen den Insulinbedarf. Beachten Sie diese Hinweise, um eine Stoffwechselentgleisung zu vermeiden.*

* In Anlehnung an Fraser Health Diabetes Education, Canada, 2013 und Australien Diabetes Educators Assiciation, Canberra, 2014

Basalinsulingabe nicht unterbrechen

Jede Erkrankung stellt für den Körper eine Stresssituation dar. Stresshormone fördern die Freisetzung von Glukose aus den Speichern. Der Blutzuckerspiegel steigt. Daher braucht der Körper auch ohne Nahrungsaufnahme und bei Erbrechen und Durchfall eine – oft sogar höhere – Grundversorgung mit Insulin.

Blutzucker und Keton alle 2–3 Stunden messen

Die Auswirkung von Erkrankungen auf den Blutzuckerspiegel lassen sich kaum vorhersagen. Häufigere Blutzuckermessungen sind deshalb besonders wichtig. Zudem ist an Krankheitstagen das Risiko für eine Ketoazidose besonders hoch. Ketonmessungen – bevorzugt im Blut – erlauben, eine solche Situation frühzeitig zu erkennen.

Hohe Werte: zusätzliches Bolusinsulin spritzen

Blutzuckerwerte über 250 mg/dl (14 mmol/l) und erhöhte Ketonwerte (im Blut über 1,5 mmol/l; im Urin ++ oder +++) weisen auf eine mögliche Ketoazidose hin. Ursache ist immer ein absoluter Mangel an Insulin. Erhöhen Sie deshalb die Dosis des kurzwirksamen Insulins gemäß Ihren persönlichen Therapieempfehlungen bei Ketoazidose. Treten Werte in dieser Höhe innerhalb von 2–3 Stunden erneut auf, konsultieren Sie unbedingt einen Arzt!

Regelmäßig 1–2 schnelle BE aufnehmen und Bolus spritzen

Auch wenn Sie nicht essen können, braucht der Körper Energie. Aus den Speichern wird deshalb Glukose freigesetzt, die durch das Basalinsulin in die Zellen gelangt. Sind die Speicher erschöpft, müssen Kohlenhydrate und passendes Bolusinsulin von außen zugeführt werden.

Viel trinken – ungesüßte Getränke wählen

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z. B. Wasser und ungesüßter Tee) ist an Krankheitstagen besonders wichtig, denn durch Erbrechen, Durchfall oder Schwitzen bei Fieber geht dem Körper viel Wasser verloren. Der oft schwache Kreislauf wird durch die Flüssigkeit stabiler. Im Falle einer Ketoazidose hilft die Flüssigkeit außerdem, Glukose und Ketonkörper über den Urin auszuscheiden.